Diese Seite verwendet Cookies

Wenn Sie auf "Alle Cookies akzeptieren" klicken, stimmen Sie der Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät zu, um die Navigation auf der Webseite zu verbessern, die Nutzung der Webseite zu analysieren und unsere Marketingaktivitäten zu unterstützen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzrichtlinie.

Zeckenschutz: wie und warum – Gefahr auf leisen Beinen

Kaum steigen die Temperaturen, sind sie wieder da: Zecken. Die kleinen Parasiten sind nicht nur lästig, sondern auch gefährlich – für Tiere wie für Menschen. Besonders unsere Hunde und Freigängerkatzen sind gefährdet, sich bei Spaziergängen durch Wald, Wiesen oder im heimischen Garten einen Blutsauger einzufangen. Doch warum ist Zeckenschutz so wichtig – und welche Möglichkeiten gibt es?

Warum sind Zecken so gefährlich?

Zecken sind nicht einfach nur Parasiten, die sich am Blut unserer Tiere bedienen. Sie können auch gefährliche Krankheitserreger übertragen. Zu den wichtigsten Krankheiten, die in Deutschland durch Zecken übertragen werden können, zählen:

  • Borreliose: Wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht. Symptome wie Fieber, Lahmheit, Appetitlosigkeit oder Gelenkentzündungen treten oft erst Wochen nach dem Zeckenbiss auf.
  • Anaplasmose: Führt zu Fieber, Lethargie und Problemen mit dem Blutbild.
  • Babesiose (auch als „Hundemalaria“ bekannt): Eine schwere Erkrankung, die ohne schnelle Behandlung lebensbedrohlich sein kann.
  • Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME): Zwar eher beim Menschen relevant, aber auch für Hunde besteht ein gewisses Risiko – insbesondere in FSME-Risikogebieten.

Borreliose ist auch deshalb so gefährlich, da sie z. B. zu Gelenkserkrankungen führen kann. Auch FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), eine besondere Form der Hirnhautentzündung, ist überaus gefährlich. Zwei bis sechs Stunden nachdem die Zecke eine gut durchblutete Stelle (z.B. am Kopf oder in der Schenkelfalte) gefunden hat, beginnt sie mit dem Saugprozess, der Tage andauern kann. Sie injiziert Speichel, um das Blut zu verdünnen. Dabei gelangen gefährliche Bakterien in den Körper.

Katzen sind zwar seltener von diesen Erkrankungen betroffen, doch auch sie können Zeckenkrankheiten entwickeln – vor allem, wenn ihr Immunsystem bereits geschwächt ist. Zu den verbreitetsten Zeckenarten, die Tiere befallen, gehören der Holzbock, die Braune Hundezecke und die Auwaldzecke.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Ein Zeckenschutz ist nicht nur sinnvoll, sondern notwendig – vor allem in der warmen Jahreszeit von März bis Oktober, manchmal auch darüber hinaus. Denn Zecken sind inzwischen ganzjährig aktiv, wenn die Temperaturen nicht unter 7 °C sinken.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten des Zeckenschutzes, z. B.:

  • Spot-on-Präparate: Flüssigkeiten, die auf die Haut im Nacken aufgetragen werden und je nach Wirkstoff mehrere Wochen Schutz bieten.
  • Zeckenhalsbänder: Geben kontinuierlich Wirkstoffe ab. Wichtig: Das Halsband muss eng genug sitzen, damit es wirkt – aber natürlich ohne das Tier zu behindern.
  • Kautabletten: Besonders beliebt bei Hunden, da sie einfach zu verabreichen sind. Die Wirkstoffe verteilen sich über das Blut und töten die Zecke nach dem Stich ab, bevor sie Erreger übertragen kann.

Welche Methode für Ihr Tier am besten geeignet ist, hängt von Tierart, Gewicht, Alter, Gesundheitszustand und individuellen Gewohnheiten ab. Wir beraten Sie dazu gern persönlich in unserer Praxis.

Zecken richtig entfernen – aber wie?

Falls Sie doch eine Zecke entdecken, gilt: schnell, aber vorsichtig handeln.

  • Verwenden Sie eine spezielle Zeckenzange, Zeckenkarte oder Pinzette.
  • Fassen Sie die Zecke so nah wie möglich an der Haut und ziehen Sie sie langsam und gerade heraus.
  • Kein Drehen, kein Quetschen – das erhöht das Risiko, dass Reste in der Haut bleiben oder Erreger freigesetzt werden.
  • Nach dem Entfernen die Stelle desinfizieren und einige Tage beobachten.
  • Bei auffälligem Verhalten wie Fieber, Lahmheit oder Appetitlosigkeit: Bitte unbedingt in der Praxis melden!

Unser Tipp: Ganzjährige Prophylaxe

Durch den Klimawandel verschieben sich die Zeckenpopulationen – auch mildere Winter bieten keine Sicherheit mehr. Eine ganzjährige Prophylaxe ist deshalb für viele Tiere sinnvoll. Wir beobachten in der Praxis zunehmend Fälle, in denen Zeckenkrankheiten außerhalb der "klassischen Zeckenzeit" auftreten.

Fazit:
Zecken mögen klein sein, aber die Gefahr, die sie mit sich bringen, ist groß. Ein zuverlässiger Zeckenschutz gehört deshalb zur Grundausstattung verantwortungsvoller Tierhalter*innen – ganz besonders, wenn Ihre Tiere viel draußen unterwegs sind. Sprechen Sie uns gern an – gemeinsam finden wir die passende Schutzstrategie für Ihr Tier.

Quelle: Tierpunkt

Weitere Blogartikel

Kleintiere

Gute Vorsorge für den Urlaub mit Ihrem Hund

Die Ferienzeit ist für viele die schönste Zeit des Jahres – und immer mehr Hundebesitzer nehmen ihren vierbeinigen Freund mit auf Reisen. Damit der gemeinsame Urlaub entspannt und gesund verläuft, sollte rechtzeitig an eine tierärztliche Vorsorge gedacht werden. Denn nicht nur andere Länder, sondern auch andere Regionen in Deutschland können für Hunde gesundheitliche Risiken bergen, auf die man vorbereitet sein sollte.

Mehr lesen →
Großtiere

Fliegenplage bei Rindern: Warum jetzt gezielte Bekämpfung wichtig ist

Aktuelle Info! In den Sommermonaten ist es nicht nur für uns Menschen unangenehm, wenn es summt und sticht – auch Rinder leiden unter einer zunehmenden Belastung durch Fliegen und andere Ektoparasiten. Doch Fliegen sind nicht nur lästig, sondern auch gefährlich: Sie können ernsthafte Krankheiten übertragen, die derzeit vermehrt auftreten.

Mehr lesen →
Kleintiere

Knoten unter der Haut nicht unterschätzen – Hundegesundheit

Ein kleiner Knoten unter der Haut Ihres Haustieres mag harmlos wirken, doch er sollte nicht unbeachtet bleiben. Viele Besitzer entdecken beim Streicheln oder Pflegen ihres Tieres plötzlich eine Verhärtung, die vorher nicht da war. Was steckt dahinter? Und wann ist ein Tierarztbesuch notwendig?

Mehr lesen →
Kleintiere

Besonderheiten bei einer OP am Heimtier – Was Sie wissen sollten

Operationen sind immer ein sensibles Thema, besonders wenn es um Kleinsäuger wie Kaninchen und Nagetiere wie Meerschweinchen, Hamster oder andere Kleintiere geht. Diese Tiere stellen Tierärzte vor spezielle Herausforderungen, da ihre Physiologie und ihre Anatomie sich deutlich von Hunden und Katzen unterscheiden. Doch mit der richtigen Vorbereitung und Betreuung können auch Eingriffe bei Nagetieren sicher durchgeführt werden. In diesem Beitrag erfahren Sie, was eine OP bei Nagetieren so besonders macht, wie Sie Ihr Tier bestmöglich darauf vorbereiten und welche Nachsorge wichtig ist.

Mehr lesen →
Katze hebt die Pfote Tierarztpraxis Westeremstek

Termin vereinbaren

Schnell und unkompliziert zum Behandlungstermin für Ihr Tier.

Jetzt Termin vereinbaren
Link arrow